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HEIMATSCHUTZ WEHRT SICH GEGEN ABBRUCH IM TSCHARNERGUT
Das Tscharergut hatt mit seinen grossen Freiflächen, seinen Hoch- und Scheibenhäusern Vorbildcharakter für unzählige andere Wohnüberbauungen in der Schweiz. Bild: Raphael Sollberger
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Das Tscharnergut ist eine der wichtigsten Siedlungen der Nachkriegszeit in Bern. Sie ist ein herausragender sozialgeschichtlicher Zeuge der Boomjahre nach dem Zweiten Weltkrieg, ein architekturgeschichtliches Meisterwerk des sozialen Wohnungsbaus. Zur Bauzeit erregte die unter der Leitung von Hans und Gret Reinhard erbaute Trabantenstadt – das damals grösste Bauprojekt der Schweiz – internationales Aufsehen. Durch die Pläne der Eigentümerschaft, der FAMBAU Genossenschaft, ein Scheibenhaus des Tscharnerguts abzureissen, ist nicht nur das Baudenkmal, sondern auch günstiger Wohnraum bedroht, den die Stadt Bern dringend braucht. Das Berner Baugesetz verbietet grundsätzlich den Abbruch schützenswerter Gebäude – mit dem Kampf für den Erhalt geht es dem Heimatschutz folglich darum, einen «Präzedenzfall Tscharnergut» zu verhindern.
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3. Mai 2021
Scheibenhaus im Tscharnergut vorläufig gerettet
Ein wichtiger Etappensieg für den Heimatschutz, die Stadt Bern und vor allem für die Mieterinnen und Mieter im Tscharnergut: Die kantonale Bau- und Verkehrsdirektion hat am 3. Mai 2021 die gemeinsame Einsprache des Heimatschutzes und der Stadt Bern gegen die im Juli 2020 vom Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland erteilte Abbruchbewilligung für ein Scheibenhaus im Tscharnergut gutgeheissen. Eine Sanierung sei für die Eigentümerschaft zumutbar. Das schützenswerte Scheibenhaus bleibt damit vorerst erhalten. Mehr dazu lesen Sie im Artikel in der Berner Zeitung BZ und im Entscheid der Bau- und Verkehrsdirektion vom 3. Mai 2021.
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August/September 2020
Der Abriss im «Tscharni» verstösst gegen Treu und GlaubenDie beiden bisherigen Sanierungen im Tscharnergut verliefen erfolgreich. Warum also ein Baudenkmal abbrechen, wenn eine Sanierung wirtschaftlich tragbar und ökologisch sinnvoller ist?
Der Bund, 08.09.2020 |
Abriss-Pläne im Tscharnergut entzürnen Fachleute – und den StapiEine Sanierung des Baudenkmals lohne sich nicht, sagen die Eigentümer. Das denkmalgeschützte Haus müsse unbedingt erhalten bleiben, sagen die Experten und der Stadtpräsident.
Der Bund, 18.08.2020 |
Wo sich im Tscharni die Sanierung doch gerechnet hatAus finanziellen Gründen will die Eigentümerin ein Haus in der Stadtberner Wohnsiedlung abreissen. Doch Gegner verweisen auf ein identisches Gebäude, das renoviert wurde und rentabel ist.
Der Bund, 26.08.2020 |
5. und 6. August 2020
Kritik an der Abbruchbewilligung
Der Berner Heimatschutz wehrt sich gegen die Anfang Juli 2020 durch den Regierungsstatthalter erteilte Abbruchbewilligung für ein denkmalgeschütztes Gebäude in der Überbauung Tscharnergut in Bümpliz-Bethlehem. Verschiedene Medien berichteten über den Kampf des Heimatschutzes für den Erhalt des Tscharnerguts.
Hochparterre, 06.08.2020
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Berner Zeitung BZ, 05.08.2020
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Das Tschwrnergut: Ein Denkmal
Schweizweit bedeutender Zeuge des sozialen Wohnungsbaus
Die für 5'000 Einwohnerinnen und Einwohner errichtete Überbauung Tscharnergut fand als grösstes Wohnbauprojekt der Schweiz am Ende der 1950er Jahre internationale Beachtung. Das Tscharnergut erzählt wie keine andere Siedlung in Bern vom Aufschwung, vom Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum nach dem Zweiten Weltkrieg. An den Bauten lassen sich zudem wichtige architektonische und bautechnische Entwicklungen der Zeit ablesen. Noch heute bietet das Tscharnergut mit seinem vielfältigen Wohnungsmix und den grosszügigen Grünflächen günstigen und lebenswerten Wohnraum für Singles, Paare, kinderlose und kinderreiche Familien sowie Alteingesessene.
Erfahren Sie mehr über das Tscharnergut und die Geschichte des Wohnungsbaus in Bümpliz auf der Website «Siedlungen-Buempliz.ch»
Erfahren Sie mehr über das Tscharnergut und die Geschichte des Wohnungsbaus in Bümpliz auf der Website «Siedlungen-Buempliz.ch»
Ein Scheibenhaus im Tscharnergut: Wertvoller Wohnraum, welcher sich unter Erhaltung der Bausubstanz auch an heutige Bedürfnisse anpassen liesse – wenn man denn will. Bild: Raphael Sollberger