Aktuelle Fälle
Zum Fall
Stadt Bern und FAMBAU planen Gemeinsam den Abriss eines nationalen Baudenkmals
Die grossen gemeinschaftlichen Aussenräume dienen als wichtige Begegnungsorte innerhalb der sozial und kulturell stark durchmischten Siedlung Meienegg. Bild: Raphael Sollberger.
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Abriss und Neubau – oder im Klartext: Verdrängen statt verdichten.
Der Berner Gemeinderat und die FAMBAU Genossenschaft planen gemeinsam, Berns älteste genossenschaftlich organisierte Mehrfamilienhaussiedlung, die Meienegg in Bümpliz-Bethlehem, abzubrechen. Unter dem Deckmantel der Verdichtung sollen 272 günstige, einwandfreie Kleinwohnungen durch massiv teurere Neubau-Familienwohnungen ersetzt werden. Mehr Wohnraum für weniger Menschen, Verdrängen statt Verdichten. |
National bedeutender Zeuge des sozialen Wohnungsbaus in Gefahr
Die Meienegg, ab 1949 erbaut, ist ein wichtiger Bestandteil der schweizweit einmaligen «Architekturlandschaft Bümpliz-Bethlehem», ein Meisterstück des sozialen Wohnungsbaus, ein Zeuge des Bevölkerungswachstums nach dem Zweiten Weltkrieg, ein Frühwerk des berühmten Architektenehepaars Hans und Gret Reinhard sowie ein ISOS-A-Objekt. Kurz: ein Baudenkmal von nationaler Bedeutung. Der Heimatschutz hat die Meienegg nun auf die «Rote Liste» bedrohter Baudenkmäler gesetzt. |
18. März 2021: Differenzierter Bericht zur Meienegg im KSB
«Ein bisschen Neubau hier, ein bisschen Originalsubstanz da – oder das Schlechteste aus beiden Welten»
Am 18. März berichtete das KSB-Kulturmagazin differenziert über die umstrittenen Abriss- und Neubaupläne der Stadt Bern und der FAMBAU-Genossenschaft und blickt hinter die PR-Strategie der FAMBAU. Dabei kriegen nicht nur die beiden von der FAMBAU erfundenen, fiktiven (und natürlich Schweizer) Kinder Frida und Max ihr Fett weg – auch die von der Stadt Bern erdachte «Zwischenlösung» («Ein bisschen Neubau hier, ein bisschen Originalsubstanz da»). Wer jedoch «Gret und Hans» sind und warum sie sich beim Abriss der Meienegg im Grab umdrehen würden, lesen Sie im spannenden Artikel des Berner Kulturmagazins.
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6. März 2021 – Ausführlicher Artikel in der Berner Zeitung BZ
«Die Stadt hat sich von der Fambau vor den Karren spannen lassen.»
Zwei Wochen nach der Präsentation des Siegerprojekts im FAMBAU-Wettbewerb für den Abriss und Neubau der national bedeutenden Siedlung Meienegg erschien in der Berner Zeitung vom 6. März 2021 ein ausführlicher Artikel zur Kritik des Heimatschutzes. Die beiden Vorstandsmitglieder Enrico Riva und Raphael Sollberger erhielten dabei die Gelegenheit, die Argumente des Heimatschutzes differenziert darzulegen und ihre Kritik am Vorgehen der FAMBAU-Genossenschaft und der Berner Stadtregierung zu begründen.
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24. Februar 2021
FAMBAU: «Raumverhältnisse zu knapp, als dass ein Erhalt sinnvoll wäre»
Heute fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Präsentation des Siegerprojekts im FAMBAU-Wettbewerb für den Abriss und Neubau der Siedlung Meienegg statt. Die FAMBAU behauptet weiterhin, die Häuser der bestehenden Siedlung seien nicht sanierbar, obwohl bis heute kein einziges bauphysikalisches oder statischen Gutachten dazu in Auftrag gegeben wurde, das diese Behauptungen bestätigen könnte. Entlarvend: Die Raumverhältnisse seien «zu knapp, als dass ein Erhalt sinnvoll wäre». Heisst im Klartext: Hier soll abgerissen werden, weil die Siedlung zu wenig Geld einbringt.
2. Januar 2021
Neue Meienegg-Website
Zusammen mit der IG Stöckacker Nord lancierte der Berner Heimatschutz, Region Bern Mittelland, heute die neue Website www.meienegg.ch. Die Website soll beiden Organisationen als Sammelgefäss für Ihre vielfältigen Engagements im Hinblick auf die Sanierung und die Erhaltung der Siedlung Meienegg dienen.
Weitere Organisationen können sich gerne anschliessen. Melden Sie sich dafür unter [email protected].
Weitere Organisationen können sich gerne anschliessen. Melden Sie sich dafür unter [email protected].
7. September 2019
Meienegg: Heimatschutz fordert Abbruch des Planungsverfahrens
Der Heimatschutz hat den Gemeinderat und den Stadtpräsidenten Alec von Graffenried (GFL) in einem Brief dazu aufgefordert, das laufende Planungsverfahren abzubrechen. Zudem sollen geeignete Massnahmen ergriffen werden, welche die Erhaltung des Baudenkmals Meienegg sicherstellen. Ansonsten werden rechtliche Schritte eingeleitet. Verschiedene Medien berichteten ausführlich.
Berner Zeitung BZ, 08.09.2019
Artikel lesen (BZ online) |
Heimatschutz/Patrimoine, 27.08.2019
Artikel lesen |
Nau.ch, 08.09.2019
Artikel lesen |
17. Mai 2019
«Fauler Kompromiss des Berner Gemeinderats»
Es klingt nach einem gutschweizerischen Kompromiss. Aber der Entscheid, nur ein Viertel der Bümplizer Siedlung Meienegg zu erhalten und den Rest abzureissen, stehe in schroffem Gegensatz zu dem, was ein Expertenbericht empfiehlt, schreibt die Berner Zeitung BZ.
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Die Meienegg: Ein Denkmal
Schweizweit bedeutender Zeuge des sozialen Wohnungsbaus
Die Meienegg, ab 1949 vom jungen Architektenehepaar Hans (1915–2003) und Gret (1917–2002) Reinhard errichtet, fand bereits zur Bauzeit schweizweit Beachtung. Hundertfach adaptierten Wohnbaugenossenschaften und private Bauherrschaften während der 1950er Jahre landauf, landab das Prinzip der Meienegg und betteten grössere Gebäude mit drei, vier, fünf Stockwerken unter Satteldächern in einen für alle Bewohnenden nutzbaren Landschaftspark ein – die typische Schweizer Architektur der frühen Nachkriegszeit entstand. Nicht zu Unrecht weist das Bundesamt für Kultur im ISOS, dem Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz, der Meienegg nationale Bedeutung zu.
Erfahren Sie mehr über die Meienegg und die Geschichte des Wohnungsbaus in Bümpliz auf der Website «Siedlungen-Buempliz.ch»
Erfahren Sie mehr über die Meienegg und die Geschichte des Wohnungsbaus in Bümpliz auf der Website «Siedlungen-Buempliz.ch»
Seit dem Abbruch des Stöckackers 2013 ist die Meienegg das früheste noch erhaltene soziale Wohnbauprojekt der Stadt Bern. Bild: Raphael Sollberger
Die Meienegg auf der roten Liste
Um die Bedeutung der Meienegg ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rufen, hat der Heimatschutz die Siedlung Meienegg im August 2019 auf die Rote Liste gesetzt.