Spannende Einblicke
In unregelmässigen Abständen, meist aus aktuellem Anlass, organisieren wir für unsere Mitglieder und die Öffentlichkeit Spezialführungen und Podien zu aktuellen Themen der Berner Baukultur. Die Anlässe sind kostenlos und können in der Regel ohne Anmeldung besucht werden. Bleiben Sie an dieser Stelle stets auf dem Laufenden.
Vergangene Veranstaltungen
Spezialführung 2024
Dienstag, 15. Oktober 2024, 17.30 Uhr
«Kunstmuseum Bern. Der anbau von atelier 5: Vor 40 jahren top – heute abbruchobjekt?»
Das Wettbewerbsresultat für einen neuen Erweiterungsbau des Kunstmuseums Bern ist seit Ende August 2024 bekannt. Aber was haben wir als Bestand neben dem Hauptgebäude von Eugen Stettler von 1876–1878 vor uns?
1983 wurde der 1932–1936 nach Plänen von Karl Indermühle errichtete Anbau bis aufs Erdgeschoss abgebrochen und von Atelier 5 durch einen architektonisch zurückhaltenden aber museumstechnisch bahnbrechenden Neubau ersetzt. Dieser steht nun zur Disposition. Dorothee Huber, Kunst- und Architekturhistorikerin aus Basel, erläutert anlässlich einer Führung, welche Stellung der Bau von Atelier 5 in der Architekturgeschichte der Schweizer Museumslandschaft einnimmt. Expertinnen und Experten des Kunstmuseums Bern betten die Diskussion in Hinblick auf die Herausforderungen für die Zukunft des Museums ein. Informationen Hodlerstrasse 8, 3011 Bern 17.30–18.45 Uhr: Führung durch Dorothee Huber Keine Anmeldung erforderlich Eintritt frei |
Podiumsgespräch 2023
Donnerstag, 22. Juni 2022
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Zum Thema
Seit mehreren Jahren wird schweizweit über den Umgang mit verletzenden Gebäudeinschriften, Ausstattungselementen oder Kunstwerken diskutiert. Besonders solche, die sich im öffentlichen Raum befinden und sich stereotyper Menschenbilder bedienen, lösen Unbehagen aus und werfen die Frage auf, wie wir als Gesellschaft in Zukunft mit solchen Objekten umgehen wollen. Welche Gefahren gehen von ihnen aus? Und haben sie nicht auch einen historischen Wert als Zeugen problematischer Epochen?
In Bern erregten kürzlich etwa der frühere Name der «Gesellschaft zu Schneidern», der ehemaligen «Zunft zum Mohren», die Bar «Kolonial» oder aber das Wandalphabet im Treppenhaus der Primarschule Wylergut grosse Aufmerksamkeit. Letzteres zeigt mitunter stereotype Darstellungen von Menschen und soll deshalb aus dem Schulgebäude entfernt und im Rahmen einer Sonderausstellung im Bernischen Historischen Museum kontextualisiert werden. Kann mit einer solchen Intervention tatsächlich eine Debatte über systemische Diskriminierung angeregt werden? Ermöglicht die Translokation in ein Museum eine Diskussion über die kolonialen Verflechtungen der Schweiz oder verhindert sie eine solche sogar, weil das problematische Objekt damit einer breiten Öffentlichkeit entzogen wird?
Im Rahmen einer fundierten Debatte mit Betroffenen und Fachpersonen möchten wir eruieren, worin die Gefahren des Belassens und die Problematiken der Entfernung liegen. Wie könnte ein Ausweg aus diesem vermeintlichen Dilemma aussehen?
In Bern erregten kürzlich etwa der frühere Name der «Gesellschaft zu Schneidern», der ehemaligen «Zunft zum Mohren», die Bar «Kolonial» oder aber das Wandalphabet im Treppenhaus der Primarschule Wylergut grosse Aufmerksamkeit. Letzteres zeigt mitunter stereotype Darstellungen von Menschen und soll deshalb aus dem Schulgebäude entfernt und im Rahmen einer Sonderausstellung im Bernischen Historischen Museum kontextualisiert werden. Kann mit einer solchen Intervention tatsächlich eine Debatte über systemische Diskriminierung angeregt werden? Ermöglicht die Translokation in ein Museum eine Diskussion über die kolonialen Verflechtungen der Schweiz oder verhindert sie eine solche sogar, weil das problematische Objekt damit einer breiten Öffentlichkeit entzogen wird?
Im Rahmen einer fundierten Debatte mit Betroffenen und Fachpersonen möchten wir eruieren, worin die Gefahren des Belassens und die Problematiken der Entfernung liegen. Wie könnte ein Ausweg aus diesem vermeintlichen Dilemma aussehen?